Die Informatik wirkt in ihrer Außendarstellung und Fachkultur für viele junge Menschen unattraktiv. Sie schrecken zurück, weil sie vermuten, dass sie als InformatikerInnen viel mit Formalismen und Technik und wenig mit Menschen zu tun haben werden. Dabei ist die Informatik eine äußerst vielseitige Disziplin, die mit ihren technologischen Entwicklungen auf gesellschaftliche Bedarfe reagiert und gleichzeitig die Gesellschaft verändert. Das Forschungsprojekt InformAttraktiv* untersuchte das Bild der Informatik sowie ihre Forschungsinhalte am Beispiel der Informatik an der Universität Bremen und darüber hinausgehend. Die Projektergebnisse sind nachzulesen unter:
Als Hilfsmittel zur Reflexion des Faches wurden in InformAttraktiv Konzepte der Gender-/Diversityforschung verwendet. So konnten in allen Forschungsbereichen Bezüge zum sozialen Kontext, zu den AkteurInnen und Betroffenen von Technikentwicklung und Technikeinsatz aufgespürt werden. Diese Perspektive auf Informatikforschung und -entwicklung wurde von Claude Draude, Kamila Wajda und Susanne Maaß in die Form eines Vorgehensmodells gebracht, welches zeigt, wie Gender-/Diversity-Aspekte, und damit soziale Aspekte, systematisch in die Arbeit von InformatikerInnen einfließen können: das Gender Extended Research and Development-Modell.
* "InformAttraktiv - Informatik-Professorinnen für Innovation und Profilbildung. Eine Informatik, die für Frauen und Mädchen attraktiv ist", Förderung mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und des Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union, 2011-2013, Förderkennzeichen 01FP1040_1041