Bernd Mahr, Prodekan des Fachbereichs Informatik, begrüßt ca. 35 Personen und erklärt, daß viele seiner Kollegen wegen Urlaubs oder Tagungsbesuchen verhindert seien. So ist seitens der TU Berlin nur noch Horst Bamberg, Leiter der Fachbereichsverwaltung, vertreten.
Von den damaligen Initiatoren von NORIS sind Klaus Peter Löhr (FU Berlin) und Ernst Denert (sd&m München) anwesend. Berthold Hoffmann erläutert, daß das Thema dieses Treffens kurzfristig von Ernst Denert angeregt wurde. Zu diesem Thema, Was bleibt von NORIS und Prüfungsordnung B? entspinnt sich eine lebhafte Diskussion.
Unbeschränkte Wiederholbarkeit von Prüfungen war wohl weniger essentiell, denn praktisch wurden Prüfungen nur ganz selten mehr als zweimal wiederholt, wie es in anderen Ordnungen vorgesehen ist.
Mit der Freiheit der geringen Pflichtstundenzahl konnten schon damals nicht alle Studierenden umgehen (und heute könnten das wohl noch weniger).
Gruppen-Diplomarbeiten werden nach wie vor als wichtig angesehen; sie sind inzwischen in vielen Prüfungsordungen möglich. Aus ähnlichen Gründen wird die Gruppenarbeit in Tutorien positiv bewertet.
An der TU Berlin wurde NORIS 1983 (?) abgeschafft. (Unter anderem wurden die Säulen Algorithmen und Rechnerorganisation verschmolzen.) Gerade wird darüber nachgedacht, es wieder einzuführen.
Die Struktur des Grundstudiums erscheint den Anwesenden nach wie vor sinnvoll, auch wenn aus heutiger Sicht die Inhalte modifiziert und ergänzt werden müßten. Hervorgehoben wird, daß die Auseinandersetzung mit den "gesellschaftlichen Implikationen" der Informatik (nicht nur im Informatik-Seminar, sondern auch in den anderen Veranstaltungen) dazu beigetragen hat, eine kritische Sicht auf die Informatik zu gewinnen.
Es gibt aber immer noch kein breites Einverständnis darüber, was zu einer Informatik-Ausbildung gehört. Kommt es darauf an, alle Trends und Moden der Informatik (Künstliche Intelligenz, neuronale Netze, ...) in die Studienpläne aufzunehmen? Gibt es eine Informatik, oder viele "Bindestrich-Informatiken" (Wirtschaftsinformatik, medizinische Informatik usw.), die auf Anwendungen zugeschnitten sind?
Es scheint weitgehende Übereinstimmung darüber zu herrschen, das die konkreten Studienschwerpunkte und Anwendungsgebiete im Hauptstudium nicht so wichtig sind, weil im Berufsleben oft andere, sich veränderende Spezialkenntnisse und Anwendungen benötigt werden.
Das spricht für eine gründliche Ausbildung in Kerngebieten der Informatik. Darüber hinaus werden als Lernziele für das Informatikstudium genannt:
Für diesen Zweck ist Bernd Mahr an der Adressenliste für das Ehemaligentreffen interessiert. Er regt auch an, daß diese Initiative im Rahmen der "Gesellschaft der Freunde der TU Berlin", deren Geschäftsführer er ist, fortgeführt werden könnte.
Diese Zusammenfassung ist subjektiv, und deshalb vermutlich unvollständig. Anregungen aller Art sind daher willkommen!