Drucken unter UNIX im Rechnerpool des FB3
Dieser Text beschreibt die Benutzung der öffentlichen Drucker im zentralen UNIX-Rechnerpool am Fachbereich 3. Die meisten Informationen und Hinweise gelten aber auch für die anderen (dezentralen) Drucker in den Arbeitsgruppen und Projekten des Fachbereichs.
Öffentliche Drucker im Rechnerpool
Im zentralen Bereich des Rechnerpools im FB3 (Gebäude MZH, 0. Ebene) stehen zwei schwarz-weiß Laserdrucker vom Typ HP LaserJet 4300DTN und ein Farb-Laserdrucker des Typs HP Color LaserJet 4600DN. Diese Drucker können von den Benutzern des FB3-Netzes von allen Rechnern in den Praktikumsräumen aus verwendet werden. Die Drucker werden über die Namen lw0, lw2 und lw3 angesprochen (mehr über das Auswählen eines Druckers später). Die Drucker können auch von Windows-Rechnern im Fachbereich aus über das Protokoll SMB angesprochen werden. PostScript-Dateien versus Textdateien Die Drucker lw0 Die Datei kann einfach ausgedruckt werden; in diesem Fall wird sie vom Druckersystem automatisch nach PostScript übersetzt. Die Datei kann vor dem Ausdruck manuell nach PostScript umgewandelt werden. Dazu gibt es z.B. das UNIX-Kommando a2ps
.
Um zu erkennen, ob eine an den Drucker geschickte Datei schon als PostScript vorliegt oder noch umgewandelt werden muß, analysiert das Druckersystem die erste Zeile jeder Datei. Falls die erste Zeile mit der Sequenz
- %!
beginnt, wird die Datei als PostScript-Datei angesehen und direkt an den Drucker weitergeleitet (typische PostScript-Dateien beginnen übrigens in der Regel mit der Sequenz %!PS-Adobe-3.0). Falls eine Datei nicht mit den beiden Zeichen %! beginnt, wird die Datei (falls möglich) nach PostSript umgewandelt. Die automatische Umwandlung nach PostScript wird unterstützt für Textdateien sowie eine Reihe anderer Dateiformate.
Probleme mit ungewöhnlichen PostScript-Dateien
Gelegentlich beginnen PostScript-Dateien nicht unmittelbar mit der Sequenz %!, insbesondere auf PCs generierte Dateien. Dies führt dazu, daß der PostScript-Code als Text aufgefaßt und vom Druckersystem erneut nach PostScript konvertiert wird. Das Ergebnis ist, daß der ursprüngliche PostScript-Inhalt der Datei nicht vom Drucker interpretiert sondern ähnlich wie ein Programmlisting ausgedruckt wird. Um diese Papierverschwendung zu vermeiden, empfiehlt es sich, im Zweifelsfall vorher die jeweils erste Zeile von zu druckenden PostScript-Dateien zu überprüfen. Mehr zu PostScript Ein manuelles oder automatisches Konvertieren von Textdateien nach PostScript ist oft gar nicht erforderlich, da alle modernen Textsysteme bereits PostScript erzeugen. Auch Anwendungen wie Emacs oder Web-Browser können E-Mails, News-Artikel, Web-Seiten und ähnliches im PostScript-Format erzeugen. Zum Anzeigen von PostScript-Dateien auf dem Bildschirm (im Window-System) gibt es in UNIX unter anderem das Kommando gv
Drucker werden in UNIX über ihre Namen angesprochen, also z.B. lw0. Dabei gibt es drei Möglichkeiten, einen Drucker auszuwählen: Erstens: Alle UNIX-Kommandos zum Ansprechen von Druckern haben eine Option -Pdruckername
- -Plw2
Zweitens: Wird die Option -P weggelassen, wird der Wert der Environment-Variablen PRINTER als Druckername genommen (falls vorhanden). Diese Variable wird typischerweise im ".bash_profile" gesetzt (um einen Default-Drucker permanent festzulegen), oder auch manuell während der Login-Sitzung, zum Beispiel durch Aufruf von Drittens: Falls weder -P angegeben noch PRINTER gesetzt ist, wird ein von den Systemadministratoren ausgewählter Default-Drucker genommen, in diesem Fall lw0 Ein Aufruf des UNIX-Kommandos lpr Achtung: Das Kommando a2ps Zum Papiersparen gibt es neben dem Vermeiden von unnötigen Ausdrucken zwei Möglichkeiten: doppelseitiges Drucken und das (verkleinerte) Drucken mehrerer logischer Seiten auf eine physische Seite. Alle Drucker sind mit einer Duplex-Einheit ausgestattet und unterstützen daher doppelseitiges Drucken (dies ist die Grundeinstellung). Verkleinertes Drucken ist auf allen PostScript-Druckern möglich. Um diese Funktionen zu nutzen, bietet lpr
lpr -PDrucker
- -o landscape # Querformat -o sides=one-sided # einseitig -o sides=two-sided-long-edge # duplex aufrecht -o sides=two-sided-short-edge # duplex quer -o number-up=2 # 2 Seiten auf eine (quer) -o number-up=4 # 4 Seiten auf eine (aufrecht)
Beispiele:
Doppelseitiges Drucken aufrecht:
- lpr -o sides=two-sided-long-edge datei.ps
Einseitiges Drucken im Querformat:
- lpr -o sides=one-sided -o landscape
Dauerhafte Festlegung der Druckoptionen:
- lpoptions -d Drucker # Festlegen des Defaultdruckers lpoptions -o media=A4 -o landscape=false -o sides=two-sided-long-edge
lpoptions speichert dauerhaft die festgelegten Einträge in der Datei $(HOME)/.lpoptions mit dem folgenden Inhalt:
- Default Drucker media=A4 landscape=false sides=two-sided-long-edge
Weitere Drucker können wie folgt hinzugefügt werden:
- lpoptions -p Drucker -o ... -o ...
Die Drucker-Queue
Um die gleichzeitige Benutzung eines Druckers von mehreren Rechnern und durch mehrere Benutzer zu ermöglichen, schickt lpr die zu druckenden Dateien nicht direkt zum jeweiligen Drucker, sondern hängt sie zunächst an eine Wartenschlange (Printer-Queue) an. Jeder Drucker hat seine eigene Queue mit Druckaufträgen (Printer-Jobs). Ein auf dem Server-Rechner laufender Printer-Dämon entfernt dann die Jobs der Reihe nach aus der Queue und schickt sie zum Drucker. Anzeigen der Drucker-Queue Mit dem UNIX-Kommando lpq Killen eines Druckauftrags Mit dem Kommando lprm
Die einfachste Möglichkeit zum Killen von Druckaufträgen ist ein Aufruf von lprm mit den jeweiligen Jobnummern: Die Jobnummer kann durch einen Aufruf von lpq Wegen der knappen Haushaltsmittel für Papier und Drucker-Verbrauchsmaterial und als Anreiz zum sparsamen Drucken ist die Anzahl der Druckseiten pro Benutzer limitiert: Jedem Benutzer steht pro Semester zur Zeit ein Kontingent (Druck-Quota) von jeweils 300 Blatt zur Verfügung (Stand Ende 2003). Diese Limitierung gilt für die Drucker im zentralen Rechnerpool (und zwar für alle Drucker zusammen). Das aktuell gültige Limit, die schon verbrauchten Seiten sowie der verbleibende Rest können mit dem Kommando pacc
Da das Drucken farbiger Seiten einen deutlich höheren Kostenaufwand verursacht als das Drucken in Schwarz-Weiß, werden für jede Seite, die auf dem Farb-Laserdrucker (lw3) ausgedruckt wird, 4 Seiten vom Kontingent abgezogen (Stand Juli 2004). In anderen Worten: Das Drucken auf diesem Drucker ist viermal so ,,teuer wie die Benutzung eines Schwarz-Weiß-Druckers. Wird ein Druckauftrag mit lprm
Wer einen erhöhten Bedarf an Druckseiten hat, kann die Limitierung auf (formlosen) schriftlichen Antrag eines Hochschullehrers durch die zentralen Techniker hochsetzen lassen. Diplomarbeiten, Ausdrucke für projektbezogene Arbeiten und ähnliches sollten auf den Druckern der betreuenden Arbeitsgruppen und der Projekte gedruckt werden (falls vorhanden). Probleme mit großen Druckjobs
Beim Drucken sehr großer Jobs kann es auf einzelnen Rechner zu einem Überlauf des Spool-Verzeichnisses kommen (Meldung file system full; der Job wird nicht oder nicht korrekt gedruckt). In diesem Fall bitte den Technikern Bescheid sagen! Die beste Lösung ist, auf das Drucken sehr großer Jobs wenn möglich zu verzichten; so wird Papier gespart, und das persönliche Druckseiten-Konto wird geschont. Andere Maßnahmen: Beim Drucken großer Dateien sollte die lpr-Option -s Beim Drucken großer Datenmengen aus einer Anwendung (z.B. WWW-Browser) kann der Umweg über eine Datei sinnvoll sein, die dann mit lpr -s
Bitte greift bei Papierstaus, bei leerem Papierzufuhrfach und bei anderen Störungen der Drucker nicht auf eigene Faust ein (z.B. durch Ausschalten oder Öffnen der Drucker), sondern sagt den technischen Mitarbeitern Bescheid. Wer in Zukunft gerne selbst Papier nachlegen und einfache Störungen beseitigen möchte, kann sich die Bedienung der Drucker erklären lassen.